Die Luftbildinterpretation habe ich bei der GLIS in Eckernförde gelernt.
Dort wurde eine flächendeckende Biotoptypen-Kartierung für das Land Schleswig-Holstein
mit Hilfe von Color-Infrarot-Luftbildern durchgeführt.
Wie so vieles in unserer Welt sind auch diese Filme ein "Abfallprodukt" des Militärs.
Es bestand das Problem, dass die grünen Gerätschaften so gut in der grünen Landschaft getarnt waren, dass sie sie nicht mehr auf ihren Luftbildern wiederfanden.
Sie machten sich dann die Tatsache zunutze, dass alle Pflanzen, die Photosynthese betreiben, rotes, für uns nicht sichtbares Licht reflektieren.
Dieses Licht stellt der Film als rote Farbe dar.
Aber was ist dann mit den roten Gegenständen?
man hat alle Farben in der Natur auf dem Film um eine Farbe "verschoben":
Jetzt sieht man den blauen Panzer auf der roten Wiese wieder. (Aber die Leute vom Militär sind
ja nicht dumm.
Sie entwickeln gleich einen Farbanstrich, der auch das infrarote Licht reflektiert.)
Die
Bilder sehen dann so aus.
Mit diesen Filmen lässt sich die Gesundheit von Bäumen sehr gut abschätzen.
Ein gesunder Baum betreibt viel Photosynthese und erscheint auf dem Film dunkelrot.
Ein kranker Baum dagegen erscheint auf den Bildern blass rosa.
Für den Naturschutz hat der Falschfarben-Film gegenüber einem normalen Film den Vorteil,
dass die Pflanzen besser voneinander unterschieden werden können. Die Bilder eignen sich
hervorragend für Biotoptypen-Kartierungen.
In der Mitte des Bildes ist ein See zu erkennen. Am
süd-östlichen Ufer findet man ein Schilfbereich.
Die hellen Stellen im Wasser am südlichen Ufer sind blühende Wasserpflanzen.
Bei den Flächen östlich und südöstlich des Sees handelt es sich um Grünland.
Die dunkelroten, fast braunen Flächen nördlich und südlich des Sees sind Getreideäcker (Weizen).
Die rosa Fläche oben rechts in der Ecke des Bildes ist Raps.
Die gelben Dächer des Dorfes sind in Natura rot.
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